Werden Gewinne aus Online Casinos versteuert?

Unzählige Steuerpflichtige aus Österreich, Deutschland und der Schweiz beschäftigen sich jedes Jahr mit der Frage, ob man Gewinne aus Lotto und Glücksspielen (Online Casinos) überhaupt versteuern muss. Um herauszufinden, was genau in welchem Land steuerpflichtig ist, werden wir erstmal einen gründlichen Blick auf die Rechtslage in Deutschland.

Glücksspielsteuern Deutschland


Laut den sogenannten Umsatzsteuer Befreiungsvorschriften, darunter fallen übrigens auch die Lotterie- und Rennwettgesetze, sind sämtliche in der EU und in Deutschland gewonnen Lotterie- und Glücksspielgewinne absolut steuerfrei und das egal in welcher Form und Höhe.

Was genau zählt zu diesen steuerfreien Gewinnen?

Diese unter dem Lotterie- und Rennwettgesetz fallenden gewinne, die in der EU erzielt wurden, gelten in der Regel für sämtliche Spielhallen, Lotteriegesellschaften, Spielbanken, Online-Casinos und Buchmacher, sollten diese auch über eine entsprechende Lizenz innerhalb der EU verfügen.

Sollte das entsprechende Casino allerdings ausdrücklich in den AGBs vermerkt haben, das deutsche Spieler vom Angebot ausgeschlossen sind, so gilt dieses Gesetz nicht. Außerdem gilt für sämtliche Veranstalter von Glücksspielen mit EU Lizenz, dass man, indem Land seine Steuern abliefert, wo man auch steuerpflichtig ist.

Wie sieht die Gesetzeslage in Österreich und der Schweiz aus?

In Österreich zählen Gewinne aus Glücksspielen zu den sogenannten „nicht steuerbaren Einkünften“. Damit ist hier die Antwort relativ eindeutig: In Österreich sind Gewinne aus Online Casinos nicht steuerpflichtig. Dies gilt für sämtliche Casinos, die über eine entsprechende Lizenz in der EU oder Österreich selbst verfügen.



Bei welchem speziellen Spiel eines Casinos der Gewinn erzielt wurde, spielt erstmal keine Rolle. Sollten Sie als Österreicher beim Spielen erfolgreich sein, so müssen sie keine Steuern darauf zahlen.



In der Schweiz sieht die Gesetzeslage wieder etwas anders aus. Zwar sind sämtliche Gewinne aus Casinos, die in der Schweiz ansässig sind, komplett steuerfrei. Allerdings sind alle Online Casinos, auch die aus der Schweiz, von diesem Gesetz völlig ausgenommen. Auch Glücksspielgewinne aus anderen Ländern müssen in der Schweiz mit 35 Prozent versteuert werden.

Gesetzeslage für Berufsspieler

Sollte man steuerpflichtig und als sogenannter Berufsspieler eingestuft worden sein, das bedeutet man verdient seinen kompletten Lebensunterhalt aus den Gewinnen von Glücks- oder Rennspielen, dann gilt die Einkommenssteuer.

Auch wird derjenige als Glücksspieler eingestuft, der regelmäßig Gewinne erzielt, die höher als sein eigentliches Einkommen sind.

Wann genau muss man diese Steuern bezahlen?

Obwohl in den meisten Fällen, Gewinne aus Glücksspielen steuerfrei sind, muss man dennoch die jeweiligen Einkommen aus den Zinserträgen bezahlen. Sollte man einen bedeutenden Gewinn erzielt haben, der auch entsprechende Zinsen abwirft, ist dieser auf die Dauer gesehen nicht komplett steuerbefreit.

Was das Ganze natürlich auch im Umkehrschluss bedeutet, ist, dass Gewinne, die nicht in der EU bzw. durch verschiedene Veranstalter, die in der EU ihren Steuersitz haben, auch zur Gänze versteuert werden müssen. In der Praxis kann das bedeuten, wenn man als deutscher Staatsbürger in Las Vegas einen großen Gewinn gemacht hat, man diesen am Zoll anmelden und versteuern muss.

Zweifelsfälle müssen gesondert betrachtet werden

Aufgrund der nicht immer zur Gänze durchsichtigen Steuerregelungen in den verschiedenen Ländern, gilt es grundsätzlich immer jeden einzelnen Fall gesondert zu betrachten. Sollte zum Beispiel ein Gewinn nicht komplett dem Zufall geschuldet sein, sondern man hat dafür bewusst und gezielt eine spezielle Leistung erbracht, unterliegt dieser Gewinn zumindest dem Einkommenssteuergesetz.

Hierzu werden oftmals diverse Einkommen aus Sportveranstaltungen gezählt, auch Geldpreise für Kunst, Forschungen und ähnliche Bereiche, bei denen Preisgelder eine Rolle spielen, werden hier hinzugezählt.


Beim Pokerspielen wird das Ganze so richtig verworren. Im Grunde genommen erbringt man beim Spielen von Poker auch eine taktische und strategische Leistung.

Sollte allerdings die Rede von einem Amateurspiel sein, bei dem es hauptsächlich auf das Glück ankommt, musst dieses in der Regel nicht versteuert werden. Sollten sich aus den Poker spielen regelmäßige Einkommen ergeben, kann man davon ausgehen, dass hierfür auch Steuern zu erbringen sind.

Verworrene Gesetzeslage in Deutschland


Was genau ein Glücksspiel ist, kann man aufgrund der verschiedenen Rechtslagen der EU, Länder und des Bundes nur schwer definieren. Im Grunde genommen benötigt jeder Betreiber von Glücksspielen auch eine entsprechende Lizenz.

In Deutschland ist es eigentlich unmöglich an solch eine Lizenz zu gelangen, da der Staat ein Monopol auf Glücksspiele hat. Allerdings ergibt sich auch der Gesetzeslage der EU eine Lücke, man kann einfach in einem anderen EU-Land wie Malta seine Lizenz beantragen. Für alle in Deutschland steuerpflichtigen Bürger, empfiehlt es sich deshalb nur bei Online Casinos zu spielen, die auch über eine entsprechende Lizenz aus der EU verfügen.

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